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Gerd Rokahr und die Druckgraphik der Moderne.

Ausstellung vom 20. März bis 15. Mai 2022

Im Mittelpunkt der Ausstellung steht die phantasievolle, mehrdeutige und zuweilen rätselhafte Bildwelt des ostfriesischen Künstlers Gerd Rokahr (* 1942). Bereits seit seinem Studium an der Staatlichen Kunstschule Bremen in den 1960er-Jahren beschäftigt sich der Druckgraphiker, Illustrator und regionalgeschichtliche Autor aus Esens mit dem Menschen und dessen Seelenleben.

Empfindungen, Träume sowie besondere Eigenarten gewinnen in den von ihm aus wenigen Linien und Flächen entwickelten Figuren Gestalt. Eine auf nur wesentliche Elemente reduzierte, an die kindliche Ausdrucksweise erinnernde Formensprache zeichnet auch seine Landschaftsdarstellungen aus. Die in Schwarzweiß oder in zarten Farbtönen gearbeiteten Blätter (Radierungen, Linolschnitte und Lithographien) spielen mit den Sehgewohnheiten, fordern so zu einer vertiefenden, vielschichtigen Betrachtungsweise heraus. 

Gemeinsam mit den Werken Gerd Rokahrs aus dem Bestand des Kunsthauses präsentiert die Ausstellung Druckgraphiken von namhaften Künstlern und Künstlerinnen der Klassischen Moderne, wie etwa von Karl Hubbuch, Paul Klee, Käthe Kollwitz, Ludwig Meidner und Renée Sintenis. Sie stammen aus des Künstlers privater Graphiksammlung, mit deren Aufbau er kurz nach Abschluss des Studiums begann und die vom Anfang des Buchdrucks im 15. Jahrhundert bis in die Gegenwart reicht. Mit herausragenden Arbeiten von Friedensreich Hundertwasser, Karl Heinrich Greune oder Horst Antes bezieht die Schau auch die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts mit ein. Sie gibt sowohl Einblicke in die im deutschsprachigen Raum des vergangenen Jahrhunderts entstandene graphische Kunstproduktion als sie auch Rokahrs Auseinandersetzung mit den Werken seiner eigenen Sammlung zeigt.