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Kooperationen

Kunstworkshops mit Ahlrich van Ohlen

Die Welt ist mehr bedroht durch die, welche das Übel dulden oder ihm Vorschub leisten, als durch die Übeltäter selbst.“
(Albert Einstein, 30. März 1953, in einem Beitrag zu Ehren des Cellisten Pablo Casals, der sich ab 1933 weigerte, in Hitler-Deutschland zu musizieren und gegen das Franco-Regime in Spanien auftrat.)

Im Rahmen der Ausstellung „Sammlungspräsentation: Neue Werke“ veranstaltete das Kunsthaus Leer in Kooperation mit dem Ubbo-Emmius-Gymnasium einen Workshop zum Thema „Illustration“. Die Schülerinnen und Schüler des 12. Jahrganges haben in Bezug auf das oben genannte Zitat von Albert Einstein unter Anleitung des Künstlers Ahlrich van Ohlen und der Kollegin Maria Faour experimentiert und gestaltet. Die Schülerinnen und Schüler haben das Zitat interpretiert und auf die heutige gesellschaftliche und politische Realität übertragen. Zum Einsatz kamen sehr einfache selbst hergestellte Stempel aus Pappe, dazu verschiedene Stifte und Schrift-Stempel. Die Ergebnisse wurden in einem Künstlerbuch zusammengefasst.

Zu Beginn des Workshops stellte sich Ahlrich van Ohlen der Klasse vor. Neben der Tatsache, dass viele Werke von ihm im Kunsthaus Leer archiviert sind und er Mitglied im Beirat des Kunsthauses ist und 40 Jahre als Kunsterzieher gearbeitet hat, machte er eine kleine (oder schon große?) Zeitreise: vor genau 56 Jahren saß er selber als 17-Jähriger in diesem Kunstraum mit seinen unveränderten Atelierfenstern „Für mich ist dies ein sehr emotionaler Augenblick, vor allem in Erinnerung an Frau und Herrn Kupfer, die den Kunstunterricht lange Jahre an dieser Schule geprägt haben und auch für mich wichtige Bezugspersonen waren.“ (Ahlrich van Ohlen)

Für alle Beteiligten gingen die vier Stunden wie im Flug vorbei, die Schülerinnen und Schüler haben die offene Werkstattatmosphäre und die Zusammenarbeit mit einem Künstler genossen. Wie auch die folgenden Zitate aus der Schülerschaft zeigen:   

„Der Workshop mit Herrn van Ohlen war durch und durch inspirierend! In einer entspannten und zwanglosen Atmosphäre haben wir gelernt, dass man nicht immer nur mit Pinsel und Buntstift arbeiten muss, sondern dass es viele Möglichkeiten gibt, sich durch Kunst auszudrücken. Ahlrich van Ohlens Tipps und Hilfestellungen hatten meiner Meinung nach eine sehr erfolgreiche Wirkung, denn am Ende war ich total überrascht, wie viele unterschiedliche künstlerische Interpretationen es zu diesem einen Zitat gab." (Jasper)

„Beim Workshop fand ich toll, dass wir kaum Einschränkungen hinsichtlich einer Aufgabenstellung hatten. Stattdessen hatten alle die Möglichkeit, ihrer Kreativität absolut freien Lauf zu lassen, was vor allem dadurch unterstützt wurde, dass wir viele verschiedene Techniken und Mittel wie Stempel, Aquarellstifte oder Ölfarben zur Verfügung hatten. Zudem war Ahlrich sehr motivierend, da er seine Freude über jegliche Ideen und entstandene Werke deutlich ausdrückte." (Emma)

Bildergalerie (8 Bilder)

Ahlrich van Ohlen bedankte sich zum Abschluss bei allen Beteiligten, vor allem bei den Teilnehmenden: „Ich bin begeistert, wie klar und intensiv ihr euch mit der Aussage Einsteins auseinandergesetzt habt, Stellung bezogen und dazu kreative gestalterische Lösungen für die Künstlerbücher gefunden habt.“

Die Schulleiterin Ute Wieligmann betonte nach der Präsentation einiger Ergebnisse im abschließenden Gespräch: „Der Vortrag von Herrn van Ohlen und seine Impulse haben die Schülerinnen und Schüler offensichtlich dazu angeregt, sich frei denkend, kreativ und kritisch mit dem Thema (hier: Zitat von Einstein) auseinanderzusetzen. Die in relativ kurzer Zeit entstandenen Ergebnisse und die Ergebnispräsentationen haben mich sowohl in künstlerischer Hinsicht als auch von ihrer inhaltlichen Herleitung her sehr beeindruckt. Die Zusammenarbeit mit dem Künstler und Kunstpädagogen Ahlrich van Ohlen, seine professionelle Begleitung des Workshops haben die Lernenden sehr motiviert und ihnen neue Perspektiven eröffnet. Ich würde mich freuen, wenn die Zusammenarbeit fortgesetzt werden könnte."

Auch die Kulturdezernentin des Landkreises Leer, Karin Scheffermann („Ich habe hier auch vor 40 Jahren Abitur gemacht und einen Kunst LK belegt.“), und die Leiterin des Kunsthauses Leer, Susanne Augat, waren bei der Präsentation dabei und zeigten sich sehr beeindruckt von den Arbeiten.

Im Januar 2024 hatte dann der zweite Grundkurs die Chance, in einem weiteren Workshop mit Ahlrich van Ohlen zusammenzuarbeiten. Diesmal ging es um das Thema „Frieden und Freiheit“, aktueller könnte es nicht sein. Mittels einfacher bildnerischer Symbole und Druckverfahren entstanden vielfältige Plakate.

Erkennst Du das Sprichwort? Ausstellung von Schülerarbeiten

Vom 12. bis zum 14. April zeigt das Kunsthaus Leer Bilder von Schülerinnen und Schülern des Teletta-Groß- und des Ubbo-Emmius-Gymnasiums. Die Arbeiten entstanden nach einem Besuch der Ausstellung „Sammlungspräsentation. Neue Werke“ mit Bildern von Hartmut Bleß, Anne Dück-von Essen, Ida Oelke, Ahlrich van Ohlen, Vitor Ramos und Ulrich Schnelle.

Da das Thema des Schulhalbjahres für den Kunstunterricht „Illustration“ lautete, konzentrierten sich die Kursteilnehmenden auf die Betrachtung der Holz- und Linolschnitte von Ida Oelke. Zentrales Thema der in Esens lebenden Künstlerin ist der Mensch mit seinen Gefühlen und der Beziehung zu anderen Menschen. In klaren, aufs Wesentliche reduzierten Linien gestaltet sie ihn in gedämpften, gut aufeinander abgestimmten Farben. Außerdem bringt sie feststehende Begriffe, Redewendungen oder Sprichwörter mittels Figuren sowie mit einem zuweilen feinsinnigen Humor ins Bild.


Die Schülerinnen und Schüler ließen sich von ihren Druckgrafiken wie Auf Augenhöhe (2010), Unter einen Hut bringen (2020) oder Hinterfragen (2012) inspirieren und fertigten Skizzen vor Ort. Im Anschluss dienten die Skizzen dann als Grundlage für eigene kreative Schöpfungen, wobei auch andere Redewendungen und Sprichwörter für die Illustration frei gewählt werden konnten.
Entstanden sind 22 eindrucksvolle, sehr phantasiereiche und in unterschiedlichen Techniken ausgeführte Arbeiten nebst Vorzeichnungen. Sie werden am Samstag, den 13. April, und am Sonntag, den 14. April, gemeinsam mit Ida Oelkes Druckgrafiken von 14 bis 17 Uhr präsentiert.

Die Eröffnung findet am Freitag, den 12. April, um 16 Uhr statt. Eingeladen sind Schülerinnen und Schüler, Lehrende sowie alle Interessierten.