Inhalt

Über uns

Die „Ehemalige Jüdische Schule Leer“ ist eine Gedenk- und Begegnungsstätte in der Trägerschaft des Landkreises Leer. Die Synagogengemeinde Leer, die seit dem Jahr 1885 die neugebaute Synagoge in der Heisfelder Straße für Gottesdienste nutzte, betrieb von 1910 bis 1939 die „Israeltische Elementarschule“ an der damaligen Deichstraße, heute Ubbo-Emmius-Straße 12. Vier Lehrergenerationen – Lasser Abt, Ignatz Popper, Hermann Spier und Seligmann Hirschberg – lehrten nacheinander an der Schule. Sie wohnten jeweils mit ihren Familien im Obergeschoss des Hauses. Neben dem Klassenraum und der Lehrerwohnung nutzte die jüdische Gemeinde einen Raum des Gebäudes ebenfalls als Gemeindeversammlungsraum.

Als letzter „steinerner Zeuge“ der Synagogengemeinde Leer widmet sie sich dem Gedenken an die jüdische Bevölkerung aus dem Landkreis. Zu ihren Kernaufgaben gehören die Erforschung, Vermittlung und Präsentation jüdischer Lokalgeschichte sowie die Organisation von Veranstaltungen zum aktuellen jüdischen Leben in Deutschland. Neben regionalen Kooperationspartnern bestehen ebenfalls aktive Zusammenarbeit mit niederländischen Einrichtungen, zum Beispiel der „Stichting Folkingestraat Synagoge Groningen“. In der Ehemaligen Jüdischen Schule werden die Dauerausstellung zur Schule mit Interviewsequenzen ehemaliger Schüler wie Ilse Polak, Wilhelm Polak, Albrecht Weinberg und Manfred Gans sowie wechselnde Sonderausstellungen zur jüdischen Lokalgeschichte gezeigt.

In der Stadt Leer verortet, aber mit dem Weitblick auf das Kreisgebiet, wird in der Ehemaligen Ehemaligen Jüdischen Schule zu Themen jüdischer Geschichte geforscht. Zu Forschungs- und Vermittlungszwecken führt und sammelt die EJS Zeitzeugeninterviews mit regionalem Bezug. Als assoziierte Sammlungsstelle des Visual History Archives der University of Southern Carolina stellt sie Zeitzeugeninterviews für Forschungszwecke zur Verfügung.

Als außerschulischer Lernort bietet die EJS die Möglichkeit, die Geschichte des Hauses als Teil der Stadtgeschichte zu entdecken sowie diese in Verbindung mit Themen jüdischer Kultur kennenzulernen. Führungen für Schulklassen und Interessensgruppen gehören zum Angebot des Hauses.

Die Hauptaufgabengebiete der Einrichtung sind: Forschen, lernen, begegnen und gedenken.

Forschen
In der Stadt Leer verortet, aber mit dem Weitblick auf das Kreisgebiet, wird in der Ehemaligen Jüdischen Schule zu Themen jüdischer Geschichte geforscht.

Lernen
Als außerschulischer Lernort bietet die Ehemalige Jüdische Schule die Möglichkeit, die Geschichte des Hauses als Teil der Stadtgeschichte zu entdecken und Schülerbiografien kennen zu lernen. Führungen für Schulklassen können, je nach Alters- und Wissensstand, verschiedene Themenschwerpunkte haben:

  • Schwerpunkt: Führungen zur jüdischen Kultur und Religion mit regionalem Schwerpunkt zur Synagoge und jüdischen Schule
  • Schwerpunkt: Regionale Biografie und Zeitzeugeninterview im Kontext des Nationalsozialismus

Begegnen
Als Begegnungsstätte und Plattform dient die Einrichtung dem generationsübergreifenden Austausch. Ziel ist die Verständigung und der Abbau von Stereotypen.

Gedenken
Gedenken und Erinnern an jüdische Bevölkerung aus dem Landkreis bilden einen wichtigen Schwerpunkt der Arbeit. Im Rahmen von Sonderausstellungen und Veranstaltungen wird das Thema aufgegriffen.
ie Ehemalige Jüdische Schule Leer ist eine Gedenk- und Begegnungsstätte in Trägerschaft des Landkreises Leer. Als letzter „steinerner Zeuge“ der Synagogengemeinde Leer widmet sie sich dem Gedenken an jüdische Bevölkerung aus dem Landkreis. Zu ihren Kernaufgaben gehören die Erforschung, Vermittlung und Präsentation jüdischer Lokalgeschichten sowie Veranstaltungen zu aktuellem jüdischen Leben in Deutschland.

"Gedruckter Rundgang durch die EJS" - ein Projekt von Schüler:innen des Teletta-Groß-Gymnasiums Leer

Schüler:innen des Teletta-Groß-Gymnasiums Leer haben innerhalb ihres Seminarfachs unter der Leitung ihrer Lehrerin Claudia Lax eine Broschüre erstellt, die einen Museumsrundgang durch die einzelnen Räume der Ehemaligen Jüdischen Schule (EJS) in Leer bietet. Das kleine Buch erzählt von der Geschichte des Gebäudes und den Menschen, die dort einst gelernt, gelehrt und gelebt haben.

Erwähnung finden ebenfalls Themen zum Denkmalschutz und zur EJS als Kulturdenkmal. Die Arbeit ist im Rahmen des „denkmal aktiv“ Projektes „Die Ehemalige Jüdische Schule als lebendiger Lernort“ von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz gefördert worden. Sie ist das Resultat einer einjährigen Auseinandersetzung der Kursteilnehmenden mit jüdischer Regionalgeschichte und deren baulicher Präsenz in der Stadt Leer sowie der heutigen Nutzung der Überreste.
Das Projekt wurde fachlich von der EJS, dem Stadtarchiv Leer, der Stadtbibliothek Leer sowie dem Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege unterstützt. Auf breiter Basis haben Schüler:innen zu geschichtlichen und baulichen Themen recherchiert, Exkursionen zum Beispiel zur Groninger Synagoge und der Gedenkstätte Esterwegen unternommen, ihr Fachwissen erweitert und schließlich ihre Ergebnisse dokumentiert. Der gedruckte Rundgang lädt dazu ein, die Ehemalige Jüdische Schule Leer eigenständig zu erkunden und hält viele interessante Themen und Details bereit. Gäste erhalten einen großen Einblick in die Geschichte des Hauses und Hinweise zu baulichen Besonderheiten. Die Broschüre ist ab sofort kostenfrei zu den Öffnungszeiten donnerstags bis sonntags von 14 bis 18 Uhr in der Ehemaligen Jüdischen Schule Leer, Ubbo-Emmius-Straße 12, 26789 Leer erhältlich.

Bild vergrößern: Bild der Broschüre vom gedruckten Rundgang
Anmerkung: Das Gruppenbild wurde vor der Corona-Pandemie aufgenommen.