Konzept EJS
Die Ehemalige Jüdische Schule Leer ist letzter „steinerner Zeuge“ der Synagogengemeinde Leer neben den jüdischen Friedhöfen an der Groninger Straße und am Philippsburger Park. In Trägerschaft des Landkreises Leer wurde die Gedenk- und Begegnungsstätte im September 2013 eröffnet.
Im Erdgeschoss thematisiert die Dauerausstellung die Anfänge der jüdischen Präsenz im Flecken Leer, über die Entwicklung der jüdischen Gemeinde bis zur Auflösung. Die Schoa verdeutlicht den Bruch auch in der Leeraner Lokalgeschichte. Von der einstigen Gemeinde lebten nach dem 2. Weltkrieg noch 6 Holocaustüberlebende in Leer. Auch die erste offizielle Begegnung Mitte der 80er Jahre von Überlebenden und deren Nachkommen in der Stadt Leer ist Teil der Dauerausstellung sowie die Bezüge bis in die Gegenwart, die sich mit der lokale Gedenk- und Erinnerungskultur beschäftigen.
Grundlegender Bestandteil dieser Ausstellung ist das Interview von Yechiel Hirschberg, Sohn des letzten Lehrers, der die Pogromnacht in Leer als 12-Jähriger erlebte. Dieses Interview wurde von der USC Shoah Foundation im Jahr 1997 aufgezeichnet und der Gedenkstätte zur Verfügung gestellt
Die Ausstellung umfasst ebenfalls einen Teil der Ausgrabungsgegenstände, die im Jahr 2020 vom archäologischen Dienst der Ostfriesischen Landschaft auf dem Grundstück der einstigen Synagoge gefunden wurden. Es handelt sich dabei um Bauelemente und Alltagsgegenstände, die freundlicherweise durch die Ostfriesische Landschaft als Leihgaben zur Verfügung gestellt wurden.