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Was tun bei Lampenfieber?

Lampenfieber ist ein sehr großes Thema für alle Musiker. Es ist höchst selten, dass ein Musik kein Lampenfieber verspürt und das gilt sowohl für Anfänger als auch für Profis, die schon oft aufgetreten sind! 

Auf Lampenfiber kann und sollte man sich gut vorbereiten! Dies ist natürlich keine Sache von: "eben schnell...", dennoch gibt es auch hier Methoden, wie man den akuten Lampenfieber besser in den Griff bekommen kann.

Fassen wir einmal einige wichtige Punkte zum Thema Lampenfieber zusammen:

  • Auch das Thema Lampenfieber sollte in der Musikpraxis geübt werden!
  • Lampenfieber ist okay - es ist normal!
  • Den Umgang mit Lampenfieber kann man lernen!
  • Es gibt langfristige Praktiken, um mit Lampenfieber umzugehen.
  • Es gibt kurzfristige Praktiken, um mit Lampenfieber umzugehen.

Du siehst, es ist ein Thema, das jeden angeht! Es hat nichts mit Schwäche oder Unfähigkeit zu tun! Beginne jetzt damit, das Thema in den Griff zu bekommen!
Aber was kann man tun? Wir unterscheiden einmal zwischen den langfristigen- und kurzfristigen Praktiken. Du brauchst auf jeden Fall beide! Die langfristigen Praktiken helfen dir, gut auf das Phänomen vorbereitet zu sein und die Wirkungen von vornherein abzumildern.

Hier die zwei wesentlichen Themen für eine langfristige Praktik:

  1. Mentales Training
  2. Körperliches Training

1. Mentales Training bedeutet, dass Du Kontrolle über die Gedanken und über die Psyche bekommst, denn wie Du mit Lampenfieber umgehst ist schonmal sehr entscheidend dafür, ob Du darunter leidest! Es ist sehr wichtig, dass Du damit in der allgemeinen Übepraxis anfängst und es nicht bis auf die Bühnensituation aufschiebst! Zum mentalen Training zählt die Gedankenkontrolle, das Mindsetting - also wie Du im allgemeinen zu dem Thema stehst (deine Überzeugungen), und die Fähigkeit der Selbstwahrnehmung und Selbstreflektion (Monitoring). Du kannst hierfür bewusst lernen, Dir gut zuzusprechen (wichtig ist, dass Du Dir auch glaubst), Deine Position zum Thema klarzustellen und so weiter.

2. Beim körperlichen Training ist das Monitoring der fließende Übergang zur körperlichen Kontrolle, denn schließlich kann Lampenfieber besonders dann quälend werden, wenn sich körperliche Symptome zeigen wie zittern, schwitzen, Verspannungen, kalte Hände und Füße, Errötung, Kribbeln, Angstgefühle. Wenn Du den Körper gut kontrollieren möchtest, muss Du lernen, ihn zu benutzen - aber auch seine Signale eindeutig zu verstehen. Dazu gehört immer mehr, als nur körperliche Betätigung beim Spiel des Instruments. Ein Beispiel: Du spielst Klarinette, also hältst Du das Instrument so, dass es gut zum Mund geführt ist, dass die Finger, Hände und Arme möglichst ausgeglichen gehalten werden, damit das Instrument nicht zu schwer wird und sich die Finger frei bewegen können. Und schließlich achtest Du auch darauf, dass die Noten gut gesehen werden. Aber der Körper hat ja noch viel mehr Körperteile! Und so sind die Beine sehr wesentlich für die Stütze des Rückens und der wiederum ist entscheidende für den Nacken. Der Kopf muss ausgewogen sein und die Bauchspannung ist für die Atmung - also für den Ton sehr entscheidend. Wenn der Stuhl nicht passt, kann die Haltung nicht stimmen. Passt der Stuhl aber Du überschlägst Du grundsätzlich die Beine, stimmt die Symmetrie wieder nicht und die Kette der Fehlhaltungen fängt von vorn an. Passt alles aber Du ziehst den Kopf zu weit nach vorn, wieder ein negativer Effekt. Und so weiter und so fort.

Um das zu lernen, solltest Du auf jeden Fall Kurse dazu besuchen und Dich zuhause weiter mit dem Thema beschäftigen!

Informiere Dich deshalb hier immer wieder mal über Kursangebot und folge uns auf Instagram! (rechts im Menü) 

Nun ein paar Tipps, wenn es grad akut wird! (Schnelle Tipps)

  • Atme! 
    Atme langsam ein und tief wie bei einem Seufzer durch den Mund aus! Mache das einige Male (5,6 mal) und danach eine Pause!
  • Sprich Dir gut zu!
    Es ist normal, Lampenfieber zu haben! Das beweist nur, dass es Dir wichtig ist! Du musst nicht perfekt sein, das bemerken die meisten Zuhörer sowieso nicht! Du gibst Dein bestes - das reicht vollkommen aus! Wenn Du Fehler weglächelst, wirkst Du stark und hilfst anderen Menschen, sich etwas zu trauen! Das Gefühl kannst Du auch als Freude annehmen! (Wenn Du was tolles geschenkt bekommst, bist Du auch aufgeregt). Auch andere machen Fehler, das ist live! Die meisten Fehler, die man macht, werden vom Publikum gar nicht bemerkt, weil nur die wenigsten Ahnung haben, wie das eigentlich muss.
  • Entspanne so gut es geht!
    Du solltest mindestens eine Entspannungstechnik gelernt haben und auf diese dann zurückgreifen können! Praktiziere sie! Auch wenn Du nicht den Eindruck hast, dass das grad sehr entspannt - es wirkt immer ein wenig!
  • Lenke Dich ab!
    Mir gefällt es immer am besten, wenn ich direkt nach einer Aktion auf die Bühne gehe. Am besten aufbauen, kurz probieren und los. Oder ich spiele schon und dann erst kommen die Leute rein. Aber diese Situation hat man nicht immer. Dann sollte man den Musikern zuhören, die vor einem spielen. Sich Gedanken darüber machen, wie man das findet, was man da hört. Oder überleg Dir schonmal, wie Du dich nach dem Auftritt fühlen wirst, wenn Dir alle gratulieren und danach entspannt was trinkst oder isst - mit Freunden lachst! Denke nicht über das Stück nach, dass Du spielen wirst! Denke nicht an die Musik oder die Techniken des Stücks, welches Du spielen wirst! Lass den Auftritt nun auf Dich zukommen!
  • Bewege Dich!
    Wenn möglich, bewege Dich! Strecke Dich, recke Dich, mach Übungen, tanze, gehe spazieren. Wenn Du auf einem Stuhl im Publikum auf deinen Auftritt warten musst, dann gehe so gut es geht mit der Musik mit! (und wenn es nur ganz leicht und unauffällig ist)
  • Höre andere Musik!
    Entweder spielt jemand vor Dir, dem Du gut zuhörst oder Du hast noch etwas Zeit, nimmst Kopfhörer und hörst Musik, die Dir gut gefällt! Das macht den Kopf frei!

Vermeide folgende Fehler!

  • Drogen, Alkohol, Zigarettenkonsum
  • Über das Stück nachdenken, dass Du spielen möchtest
  • Darüber nachdenken, dass Du gern noch mehr Übungszeit gehabt hättest
  • Dir Musiker vor Deinem Konzert anhören, die das gleiche Stück viel besser spielen als Du (es sei denn, es motiviert Dich, weil es Dich begeistert)
  • Über Fehler nachdenken, die Du beim üben oder bei anderen Vorträgen gemacht hast!

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